Autorenname: Tobias Heller

Landkreis Nordsachsen: vom Schuldenkönig zum Jugendhilferetter

Das gab es so in der Historie des Landkreises auch noch nicht:
Die akute Finanzkrise vor der unser(e) Landkreis(e) durch massive Fehlentscheidungen in Bund und Land sowie immer umfangreichere Pflichtaufgaben für unsere Kommune(n) steht/stehen – Nordsachsen wird für 2025/2026 keinen genehmigungsfähigen Haushalt vorlegen können – schien Landrat Emanuel nicht zu stören.
Dabei ist es doch seine CDU, die seit 1990 in Sachsen regiert – und die vergangenen 10 Jahre mit linken bis linksextremen Parteien unseren Freistaat sehenden Auges gegen die Wand fuhr.
Das alles zählte für die öffentliche Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses im Landkreis am 10. Dezember 2024 nicht mehr.

Kürzungen im Jugend(Sozial)-Bereich standen auf der Tagesordnung!
Denn, die bereits erwähnte kritische Haushaltslage des Kreises sowie der notwendige Sparkurs der amtierenden Landtagswahlverlierer im Freistaat warfen ihre Schatten voraus.
Doch wer ist zum sparen wirklich bereit? Zur Debatte standen 30 Anträge für Projekte der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie Mobiler Jugendarbeit mit knapp 40 Personalstellen und einem Antragsvolumen von über 2,6 Mio Euro im Jahr 2025! Dass es hier vor allem um Personalstellen und weniger um Sachausgaben geht versteht sich von ganz allein.
Die Kreisverwaltung sah – durch den strikten Sparzwang – Kürzungen auf etwa 1,4 Mio Euro vor sowie eine Reduzierung der Sachausgaben. Was nach Lage der Dinge auch erforderlich wäre.

Also mobilisierten die sozialen Träger massiv öffentlich und untereinander was an der hohen Besucherzahl klar wurde. Es soll doch auch keiner zu kurz kommen, wenn Ihre Steuern liebe Leser, umfangreich verteilt werden sollen.
Dass die sozialen Träger in Nordsachsen – z.B. die Diakonie, AWO, Caritas oder DRK – den sogenannten Gürtel eben nicht enger schnallen wollen, war an dem kurzfristig vorliegen Änderungsantrag der Fraktion Freie Wähler/FDP/ADPT zu erkennen.
So wollte man für das Jahr 2025 nur sehr geringfügige Personalkürzungen anbieten. Durchgerechnet hatte diesen Vorschlag laut Landrat Emanuel auf Nachfrage niemand im Landratsamt. Kurzerhand wurde der Antrag nach den Informationen des Landrates zurückgezogen.
Da bisher noch keine Finanzierungszusagen aus dem sächsischen Sozialministerium vorliegen, springt nach Ausführungen von Landrat Emanuel nun kurzer Hand der Landkreis ein und setzt den Jugendhilfeplan wie in 2023 vom Kreistag beschlossen in vollem Budget-Umfang um.
„Wir dürfen nicht an der falschen Stelle sparen. Jugendhilfe wirkt präventiv. Wo sie fehlt, sind die Folgekosten deutlich höher.“ argumentierte Emanuel.
Also ein vorfristiges Weihnachtsgeschenk für alle so genannten Fachkräfte.
Im Stillen knallten im Saal auf Schloß Hartenfels schon die Sektkorken.

Inwieweit es sich bei der Entscheidung wirklich um das Interesse der Kinder und Jugendlichen oder eher um den Geldbeutel der Dienstleister handelte darf man gern hinterfragen.
Abschließend muss man sich vor Augen halten, wo die genannten Träger – und auch in Teilen deren Mitarbeiter – politisch zu verorten sind. Dazu reicht ein kurzer Blick in die Tageszeitungen, sozialen Medien oder durch persönliche Kontakte.
Kritiker formulierten es nach der Sitzung deutlicher: „Wenn der Kreis zum sparen angehalten ist, kann man keine Geschenke für bestimmte Berufsgruppen ausloben!
Frei nach dem Motto: Wenn wir schon untergehen, dann sollen auch alle nochmal etwas davon haben!“
Da stellt sich doch die Frage nach dem: „Warum? – Die Kinder und Jugendlichen allein können es nicht sein!“

Tag des Ehrenamtes

Das Ehrenamt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Ohne die rund 30 Millionen ehrenamtlich Tätigen in Deutschland würde vieles nicht funktionieren.
Ob im Sport, in der Bildung, Notfallversorgung oder Katastrophenschutz. Ehrenamtliche Arbeit hat eine große gesellschaftliche Bedeutung und stärkt das Zusammenleben.
Ich bin seit vielen Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Ehrenamt eingebunden. Diesen „Kitt“ müssen wir in unserem Land weiter pflegen und verstetigen, trotz aller geschaffenen Krisen.

„Dramatisch“: Der Landkreis Nordsachsen hat kein Geld mehr!

Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern, jetzt ist es amtlich: Der Landkreis Nordsachsen hat in seiner Kasse ein millionenschweres Defizit! Allein 2025 liegt dieses bei 47,7 Millionen Euro.

Dramatisch wird die Lage damit insbesondere für Infrastruktur, Schulen, Vereine und die Kulturlandschaft in Nordsachsen. Bereits jetzt muss beispielsweise bei Ausstellungen im Touristenmagneten Schloss Hubertusburg, Schulrenovierungen und Infrastruktur massiv gespart werden. Denn auch im Land und im Bund stehen hinter den Haushaltsplänen mindestens für das erste Halbjahr 2025 große Fragezeichen. „Das wird eine Durststrecke, das ist mir bewusst, und vielleicht können auch nicht alle Projekte fortgesetzt werden“, erklärt jetzt die nordsächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein laut OAZ vom 02.12..
Dabei ist es ihre Partei, die für die aktuelle Misswirtschaft in Kreis, Land und Bund federführend verantwortlich ist!

Wie aus der TZ vom 29.11. hervorgeht, sind es vor allem die Ausgaben im Asyl-, Wohngeld- und Jugendhilfebereich, die Millionenlöcher in den Haushalt reißen. Da stellt sich die Frage: Wie kann es sein, dass wir oft nicht einmal asylberechtigte Migranten aufnehmen, obwohl wir nicht einmal in der Lage sind, finanziell selbst auszukommen?

Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag hat deshalb Lösungen vorgeschlagen: Zum einen fordern wir die Landesregierung in unserem Antrag „Regierungsentwurf für das Sächsische Finanzausgleichsgesetz 2025/2026 vorlegen“ auf, endlich Planungssicherheit für die Kommunen zu schaffen. Zum anderen haben wir für den Dezember 2024 ein Sonderplenum beantragt, um die dramatische Finanzlage auf dem Land endlich zu lindern! Dazu werden wir den Antrag „Ein lebenswertes Sachsen – durch handlungsfähige Kommunalhaushalte und Stärkung der Entscheidungsträger vor Ort“ vorlegen. Dieser sieht die Einrichtung einer Enquete-Kommission vor, die dem Landtag konstruktive Lösungsvorschläge vorlegen soll. Die etablierten Parteien sind dazu eingeladen, daran mitzuwirken!

Denn die Beschreibung von Landrat Emanuel, der nordsächsische Haushalt für 2025 und 2026 sei „nicht vergnügungssteuerpflichtig“, ist leider noch freundlich ausgedrückt. Wir müssen jetzt dringend handeln! Aber vielleicht kommen die Altparteien ja noch auf die Idee, zur Behebung des Haushaltslochs die Vergnügungssteuer zu erhöhen…

Unsere Anträge:

https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=405&dok_art=Drs&leg_per=8&pos_dok=0&dok_id=undefined

https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=553&dok_art=Drs&leg_per=8&pos_dok=0&dok_id=undefined

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